Der Deal steht! - Steht der Deal?

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal – wir haben einen“. So meldete sich Kommissionspräsident Junker heute auf dem sozialen Netzwerk "Twitter". Er gibt damit zu verstehen, dass der Super-GAU abgewendet wurde. Zumindest vorerst.

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal – wir haben einen“. So meldete sich Kommissionspräsident Junker heute auf dem sozialen Netzwerk "Twitter". Er gibt damit zu verstehen, dass der Super-GAU abgewendet wurde. Zumindest vorerst.

Austrittsvertrag ausgehandelt
Zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich wurde somit ein Austrittsvertrag ausgehandelt, mit dem alle Parteien einverstanden sind. Noch vor einem halben Jahr war das ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist die Rede von einem fairen Abkommen, in welchem Lösungen für bestehende Probleme gefunden wurden. Die oberste Prämisse dabei war, dass der Frieden zwischen Irland und Nordirland gewahrt wird.
Schlupfloch zum Europäischen Binnenmarkt
Gelöst wurde dieses Problem so, dass Nordirland weiterhin begrenzt EU-Regeln unterliegen wird. Somit wird die Region ein Schlupfloch zum europäischen Binnenmarkt darstellen. Dieses Schlupfloch soll dadurch ausgeglichen werden, dass es gleichzeitig der britischen Zollhoheit unterliegen wird. Da die Zeichen auf Kooperation stehen ist natürlich auch ein Handelsabkommen der EU mit Großbritannien denkbar. Der Fall jedoch, dass der Deal noch durch das britische Unterhaus abgelehnt und somit vereitelt wird, muss auch bedacht werden.
Das Damokles-Schwert hängt tief
Ein No-Deal würde gravierende Auswirkungen haben – nicht nur auf die Wirtschaft, nicht nur auf große Unternehmen, sondern auch auf deren Arbeitskräfte. Unzählige Unternehmen machen sich derzeit auf Einbußen gefasst. Das Damokles-Schwert spüren schon viele Leute über ihren Köpfen hängen.
Es wurde vorgesorgt
Für solche Fälle gibt es schon seit 15 Jahren einen Fonds der Europäischen Union. Die Rede ist vom Europäischen Fond für die Anpassung an die Globalisierung. Dieser Fonds wurde ursprünglich im Jahr 2006 erschaffen. Dessen Rolle war es, Leuten bei Verlust ihres Arbeitsplatzes, aufgrund von strukturellen Änderungen im Zusammenhang mit der Globalisierung, unter die Arme zu greifen. Dieser war zunächst nur für den Zeitraum von 2007 bis 2013 angedacht. Im Jahre 2014 wurde dessen Zuständigkeit erweitert und festgelegt, dass bis zum Jahr 2020 auch Jobverluste infolge von globalen wirtschaftlichen Krisen abgefedert werden.
Ein richtiger Schritt
Als Reaktion auf die Bedrohung durch einen eventuellen No-Deal Brexit hat man sich kürzlich erneut auf eine Erweiterung der Zuständigkeit geeinigt und entschieden, auch Jobverluste wegen des Brexits abdecken zu wollen. Damit wäre ein Schritt in die richtige Richtung getan und es wäre vielen ausgelieferten Arbeitnehmern ausgeholfen.

Quellen: 

orf.at/stories/3141179/
www.consilium.europa.eu/en/press/press-releases/2019/10/02/supporting-persons-who-may-lose-their-jobs-in-the-event-of-no-deal-brexit-council-approves-draft-contingency-measures/