Löst die Verschiebung tatsächlich Probleme?

Als vorläufiger Abschluss der heißen Phase rund um den Brexit kam es vor wenigen Wochen zu einer Entscheidung. Als Resultat von vielen Gesprächen zwischen Premierministerin May und EU-Kommissionspräsident Juncker kam es schließlich, bloß ein Tag vor dem voraussichtlich ungeregelten Austritt, zu einer Verschiebung des Brexits auf spätestens den 31. Oktober 2019.

Als vorläufiger Abschluss der heißen Phase rund um den Brexit kam es vor wenigen Wochen zu einer Entscheidung. Als Resultat von vielen Gesprächen zwischen Premierministerin May und EU-Kommissionspräsident Juncker kam es schließlich, bloß ein Tag vor dem voraussichtlich ungeregelten Austritt, zu einer Verschiebung des Brexits auf spätestens den 31. Oktober 2019.

Doch hat man sich damit tatsächlich einen Gefallen getan?

Um attraktiv für Unternehmen für einen Verbleib oder zur Neuansiedlung in UK zu wirken, müssten idealerweise klare Verhältnisse herrschen. Bedingungen, die man einschätzen kann und auf welche man sich einstellen kann. Schließlich ist das Ungewisse eine sehr schwierige Situation, da man, um als Unternehmen an allen Fronten abgesichert zu sein, eine Unmenge an Energie und Ressourcen aufwenden muss. Wenn man sich dann aber von Austrittstermin zu Austrittstermin bewegt, verlängert sich dieser unvorteilhafte Zustand und der aufgebrachte Mehraufwand um abgesichert zu sein, geht ins Leere.

Nehmen wir zum Beispiel den Automobilhersteller BMW und dessen britisches Tochterunternehmen Mini. Diese hatten sich entschieden die Werksferien genau von jenem Tochterunternehmen Mini vorzuziehen, um bei einem drohenden Austritt gewappnet zu sein und sofort reagieren zu können. Aber auch andere Maßnahmen wurden von Unternehmen europaweit angewendet um im Worst-Case-Szenario zeitnah reagieren zu können. Gecharterte Flugzeuge für schnellen Transport und vorgezogene Werksferien sind nur ein paar von vielen Beispielen.

Abschließend muss man sagen, dass nur eine langfristige Lösung tatsächlichen fruchtbaren Boden für eine positive wirtschaftliche Entwicklung bietet. Klarerweise bedeutet das auch, dass das auch eine der Voraussetzungen ist für Reinvestitionen im Vereinigten Königreich.

 

Ob selbst der Brexit – also der Austritt selber – eine langfristige Lösung darstellt ist fraglich, denn ganz nach dem Sprichwort „nach dem Sturm ist vor dem Sturm“ werden sich auch nach dem Austritt weiterhin Unruhen in der politischen Landschaft Großbritanniens zeigen und es bleibt abzuwarten wie sich das entwickelt. 

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/brexit-verlaengerung-verschiebung-stellt-viele-unternehmen.769.de.html?dram:article_id=446106