Massenexodus von Unternehmen aus dem UK

Die Wirtschaft scheut bekanntlich nichts mehr als Unsicherheit, und dies bewahrheitet sich im Falle des Brexit auf dramatische Weise. Bisher galt das UK als Musterbeispiel für Stabilität, die nun immer mehr schwindet, je näher der 29. März 2019 heranrückt. Viele globale Big Players wie Sony und BMW verlassen das sinkende Schiff bzw. schauen sich bereits anderweitig um, und das aus gutem Grund. Sollte es zu einem harten Brexit kommen, steht die ehemalige Kolonialmacht Nr. 1 im internationalen Handel nämlich sehr isoliert da.

Die Wirtschaft scheut bekanntlich nichts mehr als Unsicherheit, und dies bewahrheitet sich im Falle des Brexit auf dramatische Weise. Bisher galt das UK als Musterbeispiel für Stabilität, die nun immer mehr schwindet, je näher der 29. März 2019 heranrückt. Viele globale Big Players wie Sony und BMW verlassen das sinkende Schiff bzw. schauen sich bereits anderweitig um, und das aus gutem Grund. Sollte es zu einem harten Brexit kommen, steht die ehemalige Kolonialmacht Nr. 1 im internationalen Handel nämlich sehr isoliert da.

Zunächst wären natürlich die Handelsbeziehungen zur EU betroffen. Aufgrund des Binnenmarktes mit seinen vier Freiheiten sind die Mitgliedstaaten der Union wirtschaftlich so eng verwoben, wie es souveräne Staaten kaum irgendwo auf der Welt sind. Sie garantieren, dass Unternehmer im UK Erz aus Schweden und Olivenöl aus Griechenland praktisch so kaufen können, als würden sie aus dem Inland kommen. Sie können Mitarbeiter aus Spanien, Deutschland und Estland anstellen, fast so als wären sie Briten. Sie können nahezu problemlos Zweigniederlassungen in Ungarn, Italien, oder Finnland aufbauen.

Bei einem harten Brexit steht das alles und mehr auf dem Spiel, denn die EU hat eine Reihe an Freihandelsabkommen mit verschiedenen Staaten rund um die Welt abgeschlossen. Das bekannteste von ihnen ist sicherlich jenes mit Kanada, CETA, um das sehr großer medialer Rummel gemacht wurde. Weniger bekannt ist jenes mit der aufstrebenden Wirtschaftsmacht Vietnam. Unverständlicherweise praktisch ignoriert wurde der kürzlich in Kraft getretene Freihandelspakt mit dem Wirtschaftsgiganten Japan, JEFTA. Da diese Abkommen für die EU als Block gelten, würde das UK bei einem harten Brexit nicht mehr von ihnen profitieren.

Manche Unternehmen von Weltrang werden daher dem Vereinigten Königreich schon fix den Rücken kehren. Die Technikriesen Sony und Panasonic haben bekanntgegeben, ihre Europazentren in die Niederlande zu übersiedeln. Den selben Weg schlagen viele Versicherungen und Finanzdienstleister ein. Die weltweiten Headquarters von Dyson werden nach Singapur verlegt. Andere Unternehmen wie Airbus und BMW spielen öffentlich mit dem Gedanken, ihre Fertigung aus dem UK abzuziehen – die zu befürchtenden Zölle auf Waren wie Flugzeuge und Autos seien einfach zu hoch. 

Quellen: orf.at, bmwi.de, welt.de, t-online.de